Goldwaschen früher und heute
In den Flüssen in unserer Gegend wurde schon vor Jahrhunderten Gold gewaschen. Pfarrer Kühne erwähnt in seiner Chronik von Katzhütte, daß im Jahr 1491 mehrere Goldwäschereien (Goldseifen) existierten. Besonders in der Schwarza und ihren Zuflüssen von Wurzelberg und Lindig versuchten die Goldwäscher ihr Glück. Daher enden die Namen vieler Bäche auf “ –seife“ oder „–tiegel“, zum Beispiel Raspiseife, Wurzeltiegel, Trockentiegel. Gold ist aber auch bergmännisch abgebaut worden. In Goldisthal gab es das Goldbergwerk des Herrn von Damnitz im Grubental. Auf einem 8,7 km langen Rundwanderweg [Goldpfad Goldisthal] kann man den Spuren der Goldgräber folgen.
Im 18. Jahrhundert verlor die Goldsuche an Bedeutung. Die Goldbergwerke gingen ein, weil sie nicht ergiebig genug waren. Andere Erwerbszweige, wie die Fabrikarbeit, bildeten zunehmend die Lebensgrundlage der Menschen im oberen Schwarzatal.
Die Schwarza gilt seit dem Mittelalter als der goldreichste Fluß in Thüringen. Im Gegensatz zu anderen Flüssen in Deutschland findet man das Schwarzagold nicht nur in Form von Flittern, sondern auch als kleine Nuggets im Geröllbett.
Einer der wasserreichsten Nebenflüsse ist die Katze, die im Zentrum von Katzhütte in die Schwarza mündet. Geologen und Hobby-Goldsucher haben nachgewiesen, daß die Katze auch in der heutigen Zeit noch goldführend ist.
Bedeutende Goldfunde in den letzten Jahren
Seit dem 04.04.2004 ist das Goldwaschen im Schwarzatal wieder in aller Munde. An diesem Tag fand der Katzhütter Rentner, Heinz Martin, im Flußbett der Katze ein 9,64 g schweres Nugget. Daß der Fund tatsächlich naturecht ist, wurde nach eingehender Begutachtung von Dr. Markus Schade, Geologe und Leiter des Goldmuseums in Theuern, bestätigt. Es ist das zweitgrößte Nugget, das je in Thüringen gefunden wurde. Eine originalgetreue Kopie befindet sich in der Abteilung Geologie der Heimatstube Katzhütte.
Das Ereignis ging durch die Medien und hat einen regelrechten Boom ausgelöst. Seitdem wird im Schwarzatal an mehreren Stellen wieder regelmäßig Gold gewaschen.
Auch an der Fundstelle des Nuggets an der Katze wurde ein Goldwaschplatz eingerichtet. Aus Gründen des Natur- und Gewässerschutzes darf allerdings nur zu den von der Gemeinde festgesetzten Terminen Gold gewaschen werden. Diese werden rechtzeitig auf dieser Internetseite veröffentlicht.
Seit 2006 kommen Frank und Petra Veitenhansl aus Erfurt regelmäßig nach Katzhütte, um hier Gold zu waschen. Sie haben seitdem fast alle Goldwaschtermine an der Katze wahrgenommen und unzählige Pfannen mit Schwemmkies gewaschen. Endlich reichten die Nuggets, um sich Eheringe daraus machen zu lassen. Eine Goldschmiedin in Erfurt hat die Ringe aus Weißgold und dem Gold aus der Katze angefertigt. Sie dürften wohl einmalig sein. In der Thüringer Allgemeinen vom 17.10.2011 konnte man einen Artikel darüber lesen.
Der Hobbygeologe Frank Veitenhansl hat sich während seiner Aufenthalte in Katzhütte auch mit der Entstehung der Goldseifen im Einzugsgebiet der Katze beschäftigt. Ein Artikel über das Ergebnis seiner Untersuchungen erschien im Jahr 2011 in den Veröffentlichungen des Naturkundemuseums Erfurt VERNATE 30/2011.