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Die gußeiserne Glocke

 

Gußeiserne Glocke von 1815

 

Dem einen oder anderen Besucher der Michaeliskirche Katzhütte mag eine Glocke aufgefallen sein, die rechts neben dem Altar in einem hölzernen Glockenstuhl ihren Platz gefunden hat. Am oberen Rand befindet sich ein filigranes Linienziermuster, darunter der Schriftzug

 

JOH. FRIEDEMANN GREINER SÖHNE
GOLDISTHAL

 

Die Söhne des Kommerzienrates Johann Friedemann Greiner aus Großbreitenbach stifteten die Glocke für die Kirche in Goldisthal. Einer von Ihnen, Gotthelf Christian Friedrich Greiner (1794-1874,) war Besitzer des Goldisthaler Rittergutes und des Goldisbergischen und Ronnseifer Blechhammers. Anlaß für diese großzügige Geste war seine Hochzeit am 16.05.1815 mit  Johanna Hülfreich Elisabetha Greiner aus Limbach.

 

Ein Anflug von Rost hatte sich in den vergangenen Jahrzehnten auf der Glocke breitgemacht. Das ist ungewöhnlich, denn bei Stahlguß- oder  Bronzeglocken findet man diesen Effekt nicht. Die Aufschrift in der Mitte verrät etwas mehr über die Herkunft.

 

GEGOSSEN VON ADOLPH  ERDMANN
KATZHÜTTE  1815

 

Es ist in dieser Zeit der einzigartige Versuch der Herstellung von Glocken aus Gußeisen im Eisenwerk Katzhütte. Der Hochofenmeister Adolph Erdmann wagte sich an diese schwierige Aufgabe. Diese Glocke ist die älteste erhaltene Glocke einer deutschen Gießerei außerhalb des früheren Königreichs Preußen. Der Guss erfolgte noch direkt aus dem Hochofen.

Gußeiserne Glocken sind preiswerter als Bronze- und Stahlglocken. Ihre Lebensdauer ist aber wesentlich geringer, denn der Rost sorgt für den steten Zerfall des Glockenkörpers.

 

Nachdem die Glocke viele Jahre lang ihren Dienst getan hatte, brach die Halterung für den Klöppel. Die Glocke wurde abgenommen und geriet in einem Abstellraum unter allerlei Gerümpel in Vergessenheit. Im Jahre 1932 war der Katzhütter Pfarrer Müller auf der Suche nach einer zweiten Glocke für die Kirche in Sitzendorf.  Man erinnerte sich nun an die alte Glocke in Goldisthal. Da sie aber unbrauchbar war, sollte sie eingeschmolzen werden. Der Umsicht des damaligen Bürgermeisters  Krannich von Goldisthal ist es zu verdanken, daß dies nicht geschah. So kehrte die Glocke 1933 an den Ort ihrer Entstehung zurück und fand in der Katzhütter Kirche einen würdigen Platz, wo sie auch heute noch zu besichtigen ist.

 

Das 200jährige Glockenjubiläum wurde am 21.06.2015 mit einem Festgottesdienst gewürdigt.

 

Katzhütte, 01.10.2015

Martina Walther

Historischer Zirkel Katzhütte-Oelze

 

Quellenangabe:

Otto Erdmann: Ein Glockenguß im Katzhütter Eisenwerk, Rudolstädter Heimathefte 1969 Heft 5/6

 

200. Glockenjubiläum im Jahre 2015

 

 

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